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Frankie sah rot

Nach der „Formel 1"-Show soll die Gruppe Frankie goes to Hollywood auf dem Münchner Bavaria-Filmgelände an Oldtimern für 250 000 Mark Schaden angerichtet haben. BRAVO sagt, wie es wirklich war …

Die Botschaft unseres Sogns ‚Two Tribes (‚Zwei Stämme) ist ganz einfach”, erklärt mir Frankie-goes-to-Hollywood-Boß Holly mit ernster Miene: „Gewalt und Krieg sind Scheiße.”

Dock zwischen dem Inhalt der Songs von Englands Skandal-Truppe Nr. 1 und der Wirklichkeit klafft offenbar eine weite Lücke.

Eine Boulevard-Zeitung berichtete am 18. Juni 1984 über den Frankie-Besuch bei „Formel 1" in München foldendes: „… Frankie goes to Hollywood wüteten auf dem Bavaria-Filmgelände, zertrümmerten mit schweren holzbalken 13 wertvolle Autos. Schaden: Über 250 000 Mark …”

BRAVO war bei Frankies Ausrutscher answesend und beobachtete, was wirklich passierte.

Nach mehreren aunstrengenden Aufzeichnungsdurchläufen für „Two Tribes” suchten Holly und seine Jungs Entspannyng auf einem Spaziergang durch die Kulissen-Landschaft des Bavaria-Filmgeländes.

Ein größerer Park scheinbar schrottreifer Autos, reizte Frankie-Drummer Peter Gill zu einem lässigen Tritt gegen die Tür eines alten Taunus.

Sein Bandkumpel Brain Nash fühlte sich dadurch zu einem weiteren Tritt in die Tür des nächsten Vehikels animiert. Der fiel etwas härter aus und hinterließ eine ordentliche Delle.

Der dumpfe Ton des Schlags weckts die Aufmerksamkeit von Holly und Bassist Mark OToole, die sich bisher noch in einiger Entfernung aufhielten.

Und schließlich drischt selbst der angeblich so sanfte Holly plötzlich wie ein Besessener auf das Rostblech der Uralt-Kisten ein.

Ein Hausmeister der Filmstudios im Blaumann versucht die tobenden Frankies mit wütendem Geschrei zu stoppen. Er bringst die Jungs nicht einmal für eine Sekunde zum Innehalten.

Schließlich alarmiert er den „Formel 1"-Produzenten Andreas Thiesmeyer. Die ausgedienten Vehikel warteten nämlich keineswegs auf den Schrott, sondern sollen noch als Kulisse für diverse Filmprojekte dienen.

Allerdings war diesen Rostbeulen wirklich night anzusehen, daß sie noch irgendeinen Wert darstellten. Zur Kasse gebeten wurden von Thiesmeyer nicht die Frankies, sondern deren Plattenfirma. Der Betrag, mit dem sie die Angelegenheit aus der, Welt schaffte, war allerdings nicht sechs-, sondern nur vierstellig.

(cont.)
Der Ausbruch von Roheit, den er und seine Kumpels sich mit ihrer Zerstörungs-Aktion geleistet hatten, war Holly hinterher furchtbar peinlich: „Ich hasse Gewalt. Ich habe da nur mitgemacht, weil die Situation so komisch war „Ich hasse Gewalt. Ich habe da nur mitgemacht, weil die Situation so komisch war”, versuchte er sich zu entschuldigen. „die miesten Leute, die rumstanden, lachten sich schief. Und ich faßte das alles mehr als eine Clownerei auf. Ich hatte keine Ahnung davon, daß jemand die Schrottkisten noch brauchen könnte.”

Die deutschen TV-Bosse haben Frankie verziehen, doch hollys Angst ist jetzt, daß er mit seinem Song „Two Tribes” als Warner vor Krieg und Gewalt nicht mehr ernst genommen wird. Das Ding soll jede Art von gewalttätigem Streit und Krieg zwischen Menschen und Völkern brandmarken und vor der drohenden Vernichtung der ganzen Menschheit warnen.

Un die Schock-Therapie durch den Antikriegssong perfekt zu machen, wurde auf der Maxi-Version noch ein ganz besonderer Effekt eingebaut: Zum heißen Frankie-Beat verliest eine kühl-sachliche Stimme die letzten, sinnlosen Original-Answeisungen an die Bevölkerung, die in den verbleibenden Minuten nach dem erkannten Abschuß einer feindlichen Atomrakete über Rundfunk gesendet werden sollen …